L’Estartit
Bis in die 1960er Jahre war der Fischfang die Hauptaktivität in l’Estartit. Im Jahr 1939 lebten 130 Fischer im Dorf.
Es wurden verschiedene traditionelle Techniken zum Fischfang verwendet: zunächst mit Segel- und Ruderbooten und ab Anfang der 1930er Jahre mit größeren, motorbetriebenen Booten.
Historisch gesehen lassen sich in l’Estartit zwei Fangtechniken unterscheiden: Schleppnetzfischerei und Sardinenfang mit Netzen.
Bei der Schleppnetzfischerei wurden zwei Segelboote (sogenannte „Llaüts“) parallel in einem bestimmten Abstand zueinander positioniert. Zwischen ihnen wurde ein großes, kegelförmiges Netz gespannt, das die Fische einsammelte, die sich in seinem Weg befanden. Diese Methode wurde zwischen Oktober und April angewendet und bot etwa sechzig Personen Arbeit.
Die Sardinenfischerei, die im Sommer betrieben wurde, beschäftigte fast die gesamte Dorfbevölkerung und war auf den Fang von Blauwasserfischen wie Sardinen und Sardellen ausgerichtet. Sie wurde mit einem einzelnen Segelboot durchgeführt, wobei die sogenannten „Sardinenetze“ zum Einsatz kamen. Diese Tätigkeit führte zur Gründung mehrerer Pökel- bzw. Salzfabriken im Dorf selbst.
Ab den 1950er Jahren begann der Fischfang, wie in vielen Küstenorten, an Bedeutung zu verlieren. Das Fehlen von Hafeneinrichtungen, schlechte Verkehrsverbindungen zwischen l’Estartit und den wichtigen Märkten sowie der aufkommende Tourismus führten zu einem langsamen, aber unumkehrbaren Niedergang der Fischereiindustrie.
AudioguideFolgen Sie uns in den sozialen Netzwerken